In einer Gesellschaft, in der wir meinen, funktionieren zu müssen, ist meist kein Platz unseren Körper wahrzunehmen. Wir übersehen schnell, was unser Körper braucht und behandeln ihn oft wie eine Maschine.
Wir nehmen uns nicht die Zeit, zu spüren, wonach sich unsere Seele sehnt. Wir meinen, uns verbiegen zu müssen, damit andere uns anerkennen. Wir meinen, andere nicht verletzen zu dürfen und verletzen uns dabei selbst.
Wir haben die Verbindung zu uns verloren.
Durch all meine Reisen bin ich in Kontakt mit unterschiedlichen Naturvölkern gekommen. Sie haben immer noch eine sehr tiefe Verbindung zu Mutter Erde, zur Natur. In Bali legen die Menschen jeden Morgen und Abend ein wunderschönes Bündel aus Blüten und Räucherstäbchen an ihren Haustempeln und auf der Straße ab. Als Opfergabe für ihre Götter. In den Anden Perus bedanken sich die Naturvölker mit einem Despacho, mit Opfergaben in Form eines Mandalas, bei Mutter Erde. Für sie ist das eine ganz natürliche Form des Ausgleichs.
Doch viele Menschen haben die Verbindung zu sich und zur Natur verloren.
Die Folge davon ist, dass wir unserer Erde großen Schaden zugefügt haben. Wir haben ständig nur genommen, ohne etwas zu geben. Wir haben sogar mehr genommen als wir bräuchten.
Heute erkennen wir, dass der aktuelle Klimawandel eine Folge davon ist, dass wir unsere Erde über die Jahrhunderte hinweg ausgebeutet haben.
Viele von uns wünschen sich eine bessere Welt. Sie demonstrieren für den Klimaschutz. Doch um den einzigartigen Blauen Planeten zu schützen und zu heilen, dürfen wir zunächst unsere eigenen Wunden heilen. Wir dürfen wieder lernen, die Natur zu respektieren.
Jede kleine Heilung in uns, heilt auch Mutter Erde. Und genauso ist es auch umgekehrt. Regeneriert sich die Natur, so werden auch wir gleichzeitig ein klein wenig mehr geheilt.
Wir sind miteinander verbunden. Wenn wir die Elemente verstehen und erkennen, dass ihre Energie auch in uns wirkt, dann wird uns bewusst, dass wir nie getrennt von Mutter Erde waren. Wir sind ein Teil davon.
Uns ist beigebracht worden, dass wir Wert auf Äußerlichkeiten legen sollen. Ein Mensch, der sehr viel Geld und Besitz anhäuft, ist in unserer Gesellschaft sehr viel mehr angesehen, wie jemand, der kaum etwas besitzt. Ein Akademiker ist sehr höher angesehen, wie eine Krankenpflegerin.
So haben wir gelernt, uns Werten zuzuwenden, die uns nicht glücklich machen. Wir verbiegen uns, damit wir funktionieren können. Das ist unheimlich anstrengend.
Man hat uns beigebracht, Antworten an falscher Stelle zu suchen. Und die Folge davon ist, dass wir unser wahres Selbst aufgegeben haben. Wir haben es aufgegeben, weil wir es so gelernt haben.
Doch die Antworten, die wir wirklich suchen, finden wir an einem ganz anderen Ort, nämlich in der Natur!
Die Natur spricht ständig mit uns. Sie spiegelt uns auf liebevolle Art, was uns tief in uns bewegt. Sie „teilt“ uns Lösungen mit, die genau zu uns und unserem Leben passen. Mutter Erde ist wie eine gute Freundin und hört sich unsere Sorgen an.
Wir sind immer von ihr umgeben. Sie ist immer da für uns, 24 Stunden am Tag.
Wir dürfen uns wieder daran erinnern, wer wir sind. Wir sind Teil der Natur. Unser Herz darf sich wieder an den Rhythmus des Lebens erinnern.
Wir dürfen uns an die Jahreszeiten erinnern. In der Natur gibt es nicht nur Phasen des vollen Wachstums, sondern auch Phasen der Ruhe.
Auch wir Menschen dürfen uns an den Rhythmus der Natur erinnern.
Die Elemente, die unsere Erde erschaffen und verändern, sind auch in uns lebendig. Jeder hat einen Sinn und eine Bestimmung. Jeder hat eine Leidenschaft und die Fähigkeit, die Welt zu kreieren, in der er/sie leben möchte.
Feuer kann Leben schenken, aber auch zerstören.
Feuer hat sehr gegensätzliche Kräfte. Einerseits kann Feuer sehr zerstörerisch sein. Denken wir nur daran, dass Feuer ein Haus und ganze Wälder in Flammen aufgehen.
Wenn durch Feuer im Inneren der Erde Vulkane zum Ausbruch kommen, können sie ganze Landstriche unter sich vergraben.
Gleichzeitig gestaltet die ausströmende Lava auch die Landschaft neu und schafft einen fruchtbaren Boden.
Die nordamerikanischen Mammutbäume z.B. gehören zu den Pflanzen, für die Feuer lebensnotwendig ist. Ihre Zapfen können sich nur durch die von einem Feuer nach oben steigende heiße Luft öffnen und sich dadurch fortpflanzen.
Mit dem Element Feuer assoziieren wir oft auch die Sonne. Die Sonne schenkt uns Leben. Sie gibt uns Wärme und Licht. Ohne sie gäbe es kein Lebewesen auf Erde.
Das Feuer lässt uns alle Stadien des Werdens und Vergehens miterleben.
Die Entdeckung des Feuermachens
Der Mensch hat gelernt, selbst Feuer zu erzeugen. Das Feuer schenkt uns Wärme. Dadurch konnten neue, kältere Gebiete besiedelt werden und es standen, dank des Kochens, neue Nahrungsmittel zur Verfügung.
Die Feuerstelle diente unseren Vorfahren auch als ein Ort der Gemeinschaft. Ein Ort, an dem man gemeinsam aß, sich Geschichten erzählte und Rituale auszuführte.
Überall auf der Welt gibt es noch viele dieser uralten Rituale wie das Verbrennen von Salbei und anderen Kräutern zur Reinigung der Energien.
Das Feuer ist eng mit uns verbunden
Ganz instinktiv setzt unsere Seele die Flammen mit dem eigenen Lebensfeuer gleich. Sie spürt die Resonanz zwischen Innen und Außen.
Das Feuer entfacht unsere Lebensgeister. Wenn wir das tun, für das wir „brennen“, dann fühlen wir uns lebendig. Unser inneres Feuer ist unsere Leidenschaft, ist das, wozu wir hier auf Erden sind. Jeder trägt Leidenschaften in sich und hat eine Aufgabe zu erfüllen.
Solange wir unser Feuer von unserem Herzen nähren lassen, verleihen wir unserem Leben einen Sinn. Unsere Leidenschaften, und sind sie scheinbar noch so klein, sind unsere Geschenke an die Welt.
Feuer kann das Licht sein, aber auch die zerstörerische Kraft.
Handeln wir jedoch aus dem Ego heraus und nähren dadurch Leidenschaften wir Geldgier, Kriege…dann können diese Feuer eine sehr zerstörerische Wirkung haben.
Wir dürfen uns wieder auf den Weg des Herzens besinnen. Die Liebe zu uns selbst, zu Mutter Erde und allen Mitmenschen.
In jedem Moment unseres Lebens können wir uns neu entscheiden: für das Bewusstsein derLiebe oder des Egos.
Durch unser inneres Feuer, durch unsere Leidenschaft können wir uns das Leben erschaffen, das wir uns wünschen.
Am Schluss möchte ich noch an Albert Einstein erinnern, der in einem Brief an seine Tochter Lieserl über die Liebe schreibt. Er schreibt: „Diese Kraft erklärt alles und gibt dem Leben einen SINN.“ Lies hier den ganzen Brief!
Was ist Deine Leidenschaft?
Nimm Dir einen Moment Zeit, und notiere Dir, was Deine Leidenschaften sind. Denke daran, dass es große und kleine Leidenschaften gibt. Und sie sind alle wichtig.
Sobald Du erkennst, was Deine Leidenschaften sind, ist es wichtig, diese Flamme der Leidenschaft am Brennen zu halten! Nähre Deine Leidenschaften.
Denn das ist meine Leidenschaft!
Deine Christine Grabrucker